Birdwatching auf Pellworm

Pellworm liegt mitten im Nationalpark  Schleswig Holsteinisches Wattenmeer, umgeben von der Schutzzone 1,  auf dem Ostatlantischen Vogelzugweg und bietet so beste Voraussetzungen für die Vogelbeobachtung. Das Wattenmeer reicht von Holland bis Dänemark und bietet für über 10 Millionen Vögel einen unvergleichlichen Lebensraum. Darum wurde das Wattenmeer 2009 zum Unesco Weltnaturerbe ernannt.

Pellworm ist eine Marschinsel und liegt im Schnitt  einen Meter unter dem Meeresspiegel und ist durch einen acht Meter hohen Deich vor Sturmfluten geschützt. Das Inselinnere ist geprägt von Weide- und Viehwirtschaft. Es gibt noch Feuchtwiesen, die wichtige Brutgebiete für wiesenbrütende Arten, vor allem Limikolen, sind.

Säbelschnäbler

So brüten hier u.a. Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel, Austernfischer und Säbelschnäbler. Vogelbeobachter können Regenpfeiffer, Brachvögel, Grünschenkel und dunkle Wasserläufer beobachten. Mit Glück sieht man Kampfläufer und noch andere Limikolen.  Es gibt viele unterschiedliche Entenvogel-Arten, zum Beispiel Löffel-, Reiher-, Spieß- und Pfeifenten. Die Brandgans ist noch recht weit verbreitet. Seit ein paar Jahren ist hier die Graugans heimisch geworden und die Ringel- und Nonnengänse machen in riesigen Schwärmen auf der Insel Station.  Neuerdings sind auch Löffler regelmäßig anzutreffen.

Arktische Singvogelarten wie Schneeammer, Berghänfling und Ohrenlerche suchen während des Vogelzugs am Deich Sämereien. Im Spätsommer kann man die tollen Formationsflüge der Stare bewundern. Im Schilf brüten verschiedene Rohrsänger sowie Rohrammern.

Schneeammer

Auch die beeindruckenden Seeadler kreisen regelmäßig über der Insel und machen Jagd auf die Enten und Gänse. Rohrweihen, Wanderfalken und verschiedene Eulenarten sind ebenso vertreten. Mit viel Glück begegnet man Sumpf- oder sogar Waldohreulen.

Regelmäßig kommen hier ca.  70 Vogelarten vor, aber zum Vogelzug können es auf Pellworm schon mehr werden. Insgesamt konnten im deutschen Wattenmeer mehr als 300 Arten nachgewiesen werden.

Die Zeit der großen Vogelschwärme ist im Frühjar und im Herbst, aber man kann das ganze Jahr besondere Vogelbeobachtungen machen. Hier kann man noch ungestört und alleine in der Natur verbringen, ob ausserdeichs im Watt, an den Salzwiesen oder im Inselinneren auf den Wiesen und an den Sielen, Gräben und Pütten. Hier ist immer was los!

Birdwatching 21.02.24

Heute hatte ich bereits meine zweite Birdwatching Tour mit Gästen in diesem Jahr. Ruth und Martin aus Hamburg ließen es sich trotz kaltem Wind nicht nehmen, drei Stunden auf dem Fahrrad, mit mir auf Pellworm unterwegs zu sein.  

Beobachtungen:

Seeadler, Mäusebussard, Turmfalke, Sperber, Brachvogel, Austernfischer, Steinwälzer, Knutt, Alpenstrandläufer, Goldregenpfeifer, Kiebitzregenpfeifer, Star, Dohle, Rabenkrähe, Pfeifente, Eiderente, Stockente, Brandgans, Schnatterente, Krickente, Löffelente, Spießente, Reiherente, Graugans, Dunkelbäuchige Ringelgans, Blässgans, Weißwangengans, Teichhuhn, Blässhuhn, Feldlerche, Star, Hausperling, Feldsperling, Grünfink, Amsel, Zaunkönig, Rotkehlchen, Blaumeise, Kohlmeise, Lachmöwe, Sturmmöwe, Silbermöwe, Mantelmöwe, Kiebitz, Graureiher

 

 

Der kleinste Falke Europas

Heute hatte ich eine schöne Entdeckung. Ein Merlin war in den Pellwormer Salzwiesen auf der Lauer. Er ist ein regelmäßiger Wintergast, den man aber nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Im Durchschnitt wiegt ein Merlin gerade mal 190 Gramm und hat eine Spannweite von etwa 60 cm. Er bevorzugt offene Landschaften als Lebensraum und Jagdgebiet. Er jagt vorwiegend Kleinvögel bis etwa zur Größe einer Drossel. Er schlägt sie in der Luft im Steilstoß von oben oder in bodennahem Pirschflug. Sein Flug ist ähnlich wie beim Sperber sehr schnell und wendig.

inselnatur

Willkommen auf unserer Seite inselnatur. 

Hier geht es rund um die Natur, die wir auf vielen Reisen kennengelernt haben. Natürlich berichten wir auch von unserer Heimatinsel Pellworm. Alle Bilder, die hier veröffentlicht sind, entstanden auf unseren Unternehmungen.

Fotografien von Sören Lang oder www.soerenlang.fotograf.de

Sören bietet individuelle  Führungen zur Vogelbeobachtung sowie Fotoworkshops an und wir betreiben eine Galerie und Laden auf Pellworm,  wo man sich viele Werke anschauen und auch kaufen kann. Auf Anfrage könnt Ihr die Bilder in anderen Formaten erwerben oder wir geben wir sie auch gerne zu öffentlichen Verwendung frei.

Wir beraten Euch gern. Im Laden in Tammensiel 31 findet Ihr außerdem jede Menge rund um das Thema Vögel, Schafe, Natur und Wattenmeer sowie schöne Geschenke und Souvenirs. 

Hier geht’s zu unserem inselnaturshop

Wir freuen uns  auf Euren Besuch!

Viel Spaß, Sören und Felix

 

Ringelganstage auf den Halligen

Die Gänse gelten bei den Landwirten hier auf Pellworm als Plage, weil sie dank des Schutzes wieder in großen Schwärmen auftauchen. Es ist ein faszinierendes Schauspiel, wenn neben den Grau- und Weißwangengänsen auch die Ringelgänse (auch Rottgans – Ruf „Rott-Rott“) im Frühjar und im Herbst die Vorländer und die Halligen besuchen. Die kleinen Gänse rasten hier, auf der Reise zwischen ihren Brutgebieten auf der sibirischen Taymir-Halbinsel und ihren Winterquartieren in Westeuropa, um aufzutanken. Die Gänse sind Vegatarier und ernähren sich im Herbst  hauptsächlich im Watt von Seegras, Grünalgen und Queller. Im Früher bevorzugen sie die jungen Triebe der Salzwiesen. Da die Tiere schlechte Nahrungsverwerter sind (nur ein Drittel der Nahrung kann verdaut werden) benötigen die Ringelgänse enorme Mengen an Grün.

Ringelgänse können bis zu 20 Jahre alt werden und leben wie alle Gänse in Einehe. Die sozialen Tiere bilden große Schwärme, die aus festen Familienverbänden bestehen und besuchen immer wieder die selben Rastplätze. Die Jungen bleiben bis zum Frühjahr bei den Elterntieren und kommen fast alle wieder zu den Rastgebieten, die sie von den Eltern kennengelernt habe.

Seit 1998 gibt es „Die Rin­gel­gans­ta­ge„. Um den Schutzgedanken für die Ringelgänse einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen feiern  in Schleswig Holstein u.a. NABU, Schutzstation Wattenmeer, WWF und Nationalparkservice gemeinsam die Ringelganstage auf den nordfriesischen Halligen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Island – Felsnadel Stóri Karl

2017 besuchte Sören die Halbinsel Langanes in den Ostfjorden von Island, um dort die einmalige Stóri Karl Felsnadel  zu sehen.

Man findet ein wahres Vogelparadies. Ungestört begegnet man den Tieren überall: Alpenschneehühner, Schneeammern, Goldregenpfeiffer, Steinschmätzer, Meerstrandläufer, etc…

 

Langanes ist ein unvergesssliches Abenteuer, einsame, unbefestigte Strassen, Überreste alter Bauernhöfe und in jüngerer Zeit verlassene Gebäude wie in Skoruvík. Unterhalb der Klippen von Skoruvík befindet sich die Stóri-Karl-Felsnadel. Hier befindet sich eine der größten Basstölpelkolonie Islands. Von einer Aussichtsplattform, kann man hier den spektakulären Blick auf die Kolonie genießen. In den Felsen der Steilküste brüten Gryllteisten, Dreizehenmöwen, Trottellummen, Krähenscharben, Tordalke und Eissturmvögel…

Ein ohrenbetäubendes Spektakel!

Island – Glühende Lava

Einen Vulkansubruch zu sehen, zählt sicherlich zu den beeindruckendsten Erlebnissen auf Island. 2014 hatte Sören das Glück, die Holuhraun Eruption live mit zu erleben. Als klar wurde, dass die Eruption länger anhalten sollte, buchte er sich spontan einen Flug nach Island, um das Spektakel mit anzusehen. Glücklicherweise gab es vor Ort noch freie Sitzplätze in einer kleinen Chartermaschine der Myflug Air, eine kleine Fluggesellschaft, die am Myvatn See Charterflüge anbietet. Doch nach zweitägiger Anreise, wurde der Flug erst einmal, wegen Sandstürmen über dem Hochland, abgesagt.

Aber es gab durch Zufall drei Tage später auch noch einen weiteren freien Sitzplatz! Das Warten wurde belohnt. Bei klarer Sicht hatte man eine unglaubliche Aussicht über das Hochland, den Vulkan Askja und die Holuhraun-Eruption. Ein wenig war es wie in einem „Indian Jones“ Film, in diesem kleinen Flugzeug, auf Augenhöhe mit der Lava, um den speienden Vulkan zu kreisen. Knapp eine Stunde dauerte der Flug und am liebsten wäre man nach der Ladung sofort wieder eingestiegen.

 

Pellworm – Leuchtfeuer und Hochzeiten über dem Wattenmeer

Der denkmalgeschützte Leuchtturm auf unserer neuen Heimatinsel Pellworm ist, neben der alten Kirche, das Wahrzeichen und gleichzeit das höchste Bauwerk der Insel. Von oben hat man einen traumhaften Rundumblick über das Wattenmeer mit seinen Inseln und Halligen. 1906/07 wurde das gemauerte Erdgeschoß auf 14 Meter tief in den Boden versenkten Eichenpfählen errichtet. 41,5 Meter hoch ragt er in den Himmel und hat die Funktion eines Leitfeuers.

Bis 1977 gab es noch einen Leuchtturmwärter der das Leuchtfeuer betreute. Mittlerweile wird er vollautomatisch betrieben und ist heute noch für die Seeschifffhart von großer Bedeutung. Von weithin ist er sichtbar und man sollte unbedingt bei einem Pellworm-Aufenthalt, allein wegen der Aussicht, einen Aufstieg einplanen. Allerdings muß die Besichtigung beim Kur- und Tourimusservice Pellworm angemeldet werden.

Eine Hochzeit auf dem Leuchturm wird garantiert zu einem unvergesslichen Erlebnis!

 

 

Irland – Riesenhaie in der Bucht von Baltimore

Wer hätte das gedacht: Vor Irlands Südwestküste hat man die Möglichkeit, Riesenhaie (Cethorinus maximus) und – in Abhängigkeit von der Jahreszeit – verschiedene Arten von Walen zu Gesicht zu bekommen. Es gibt Finn-, Buckel und Schweinswale sowie mehrere Arten von Delphinen. In Baltimore Habour hat Nic Slocum (www.whalewatchwestcork.com) sein Boot vor Anker liegen und fährt, sofern das Wetter es zu lässt, mehrmals die Woche raus. Er kennt sich in den Gewässern seiner Heimat bestens aus und ist ein absoluter Fachmann in Sachen Meeresbiologie. Es macht großen Spaß mit ihm unterwegs zu sein. Das Boot ist nicht groß, und so finden nur eine überschaubare Gruppe von ca. 12 Personen Platz an Bord. Leider entdeckten wir 2014 keine Wale, aber zu unserer Überraschung Riesenhaie (engl. „Basking Sharks“). Es sind nach dem Walhai die zweitgrößten Fische der Erde. Sie werden bis zu zehn Meter lang. Bei sonnigem Wetter fangen sie dicht unter der Wasseroberfläche das Plankton. So kann man sie gut beobachten. Wir hatten Glück und hätten niemals erwartet, die imposanten Tiere so nah zu Gesicht zu bekommen.

Es ist wirklich eine tolle Tour, auch wenn die Sichtungsgarantie für Wale vielleicht an anderen Orten der Erde höher sein mag. Wer in Baltimore vorbeikommt, sollte unbedingt einen Vor- oder Nachmittag mit Nic einplanen, damit es wieder heisst: „Well spottet, Junior!“

Unser Tipp: Schöner Film über Nic’s Arbeit.

 

La Réunion – Sonnenaufgang auf dem Vulkan

Der Höhepunkt unserer Reise auf La Réunion und ein Muss für jeden Besucher der Insel war die spektakuläre Wanderung zum Kraterrand des aktiven Vulkans Piton de la Fournaise. Man muß früh, nein, sehr früh aufstehen, um das Spektakel aus Sonne, Wind und Wolken zu erleben. Wer zu spät dran ist, dem versperren einem die alltäglich aufziehenden tropischen Wolkenformationen die Weitsicht über die Lavafelder. Außerdem wird die sportliche Wanderung durch die Hitze dann schnell zur Tortur. Man sollte die Wanderung kurz vor Sonnenaufgang antreten, zur blauen Stunde, das heißt im Sommer der südlichen Hemisphäre zwischen 5 und 6 Uhr morgens. Wenn man noch die Anfahrtzeit mit einrechnet, klingelt der Wecker um vier Uhr in der Nacht. Im Urlaub ist das schon eine Herausforderung, aber man wird belohnt! Es ist wie auf einem fremden Planeten. Vor einem liegt die in unwirkliches Licht getaucht riesige Lavaebene des Vulkans und die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich. Noch ist es kalt, aber das ändert sich schnell. Die Sonne steigt zügig, der UV-Index erreicht 13 bis 14 und es wird schwül. Sonnenschutz am ganzen Körper und viel Wasser sind Pflicht. Der Anstieg zum Kraterrand ist anstrengend,  aber für geübte Wanderer kein Problem. Oben angekommen, gleichsam über den Wolken, schaut man in den mächtigen Krater einer der aktivsten Vulkane der Erde. Sprachlos sitzt man dort und staunt…

Unser Tipp: So früh wie möglich starten, dann hat man die Chance, alleine oben am Kraterrand zu sitzen.