Färöer – 62° nördlicher Breite und 7° westlicher Länge

Wer nach Island reist kommt mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff. Die Reederei Smyril Line unterhält eine ganzjährige Fährverbindung zwischen Hirtshals in Dänemark und Seyðisfjörður im Osten Islands. Der Höhepunkt dieser Schiffspassage ist sicherlich der Zwischenstopp in Tórshavn auf den Färöer-Inseln, aber auch die Shetland Inseln werden auf der Passage bei gutem Wetter spektakulär durchquert.

Das Schiff Norröna wird gleichzeitig als Frachtschiff und Autofähre benutzt. Die Überfahrt ist immer noch ein kleines Abenteuer und ist trotz der verbesserten Ausstattung nicht mit einer komfortablen Kreuzfahrt zu vergleichen. Der Nordatlantik kann mitunter sehr stürmisch und die Überfahrt ungemütlich werden. Man sollte schon recht seefest sein, immerhin ist man drei Tage unterwegs. Stürme und hoher Seegang sind keine Seltenheit. 2007 gab es einen Zwischenfall. Die Norröna stieß mit einer 12 Meter hohen Welle  zusammen und war mehrere Minuten manövrierunfähig. Die Welle richtete erheblichen Schaden an. Zum Glück wurde niemand schwer verletzt.

Wer das Abenteuer auf sich nimmt, erreicht nach zwei Tagen Tórshavn, die Hauptstadt der Färöer.  Dort hat man dann die Gelegenheit zu einem kleinen Ausflug. Das Archipel mit seinen 18 Inseln, 11 Holmen und 750 Schären bietet einem einen archaischen Anblick mitten im Nordatlantischen Ozean. Die Inseln wurden im Mittelalter entdeckt und besiedelt und sind noch bis heute alle bewohnt. Die 50.000 Farörer oder Färinger betrachten sich als eigenständiges Volk was von den Wikingern Abstand. Die schroffe und imposant aus dem Meer herausragende Küstenlinie erstreckt sich über 1.289 km und ist im Schnitt 300 Meter hoch.

Es ist ein unvergessliches Erlebnis den Nordatlantik per Schiff zu durchqueren.  Drei Tage auf dem Ozean, fühlt man sich trotz der Größe des Schiffes wieder klein, fast ehrfürchtig und bekommt ein Gespür für die großen Distanzen und Naturgewalten. Wenn Island dann plötzlich nach der anstrengenden Überfahrt im Morgengrauen auftaucht, ist man erleichtert und beeindruckt von der Naturschönheit der Ostfjorde, die einem einen großartigen Empfang bereiten. Die ersten Seevögel und Wasserfälle scheinen im diesigen Licht. Im Fjord von Seyðisfjörður sieht man mit Glück Buckelwale vor dem großen Schiff abtauchen. 

Sören erfüllte sich den Traum im April 2017.

Unser Tipp: unbedingt im Voraus eine eigene Aussenkabine buchen!

 

Islands Papageientaucher

Papageientaucher (Fratercula arctica), auch „Puffin“ genannt, an Islands Küsten zu beobachten und zu fotografieren lässt wohl jedem Islandreisenden das Herz höher schlagen. Diese niedlichen Seevögel brüten in Kolonien an den Steilküsten im Nordatlantik und im westlichen Nordpolarmeer in Erdhöhlen an und auf Klippen. Nach der Brutzeit (von Anfang April bis Ende August) zieht es sie zurück aufs offene Meer, wo sie den Winter verbringen.

Diese Aufnahmen sind im Mai 2017 in den Ostfjorden in Borgarfjadaröfn und in der nördlichsten Gegend von Island am Raudinupur Cape, entstanden, als Sören für sechs Wochen im Guesthouse Tungulending arbeitete. Tungulending ist eine privat geführte Unterkunft, spektakulär direkt an der Küste gelegen. Papageientaucher kann man dort nicht beobachten, aber Wale! Mittlerweile gibt es Sörens „Puffins“ dort als Postkarten zu kaufen, damit die von den Reiseführern fälschlicherweise dorthingeleiteten Besucher nicht enttäuscht wieder von dannen ziehen müssen.

Unser Tipp: Vogelbeobachtung in den Ostfjorden